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Artikel-Nr. 13000
Diese eindrucksvolle Karte der Nordpolarregion wurde 1636 von Henricus Hondius geschaffen und markiert einen bedeutenden Schritt in der Geschichte der frühen Polarkartographie. Es handelt sich um den dritten Zustand der Platte und zugleich um die erste vollständig ausgearbeitete Version mit den detailreichen Walfang-Vignetten, die die aufstrebende niederländische Walfangindustrie eindrucksvoll in Szene setzen.
Die Karte zeigt die Welt nördlich des 50. Breitengrades. Zwischen der Tatarei in Asien und der Baffin Bay in Nordamerika sind die Seewege bewusst offen gelassen – ein Hinweis auf die Hoffnungen der damaligen Entdecker, eine schiffbare Nordost- oder Nordwestpassage nach China zu finden. Zahlreiche Ortsnamen erinnern an diese Expeditionen. Die Tatarei bleibt als incognita gekennzeichnet, ebenso sind Küstenlinien von Nova Zemla, Spitsbergen und Teilen Grönlands unvollständig eingetragen – ein Spiegel der unerschlossenen Arktis des 17. Jahrhunderts.
Markant ist auch Island mit dem ausbrechenden Vulkan Hekla. Mystisch wirkt die winzige Insel Brasil östlich von Irland – eine sagenhafte Insel, die Seeleuten angeblich im Nebel erschien und seit dem Mittelalter in Karten auftauchte. Grönland ist monumental dargestellt, jedoch bleibt die geografische Beziehung zum nordamerikanischen Kontinent vage, da das Gebiet damals fast ganzjährig vereist war.
Die Karte zeigt auch Hudson’s Bay, James Bay und zahlreiche Toponyme berühmter Entdecker wie Hudson, Button oder Thomas James, der 1631 die Region bereiste. Ein erklärendes Kartuschenpaar ziert die Karte: Eine bei der Polregion trägt Titel und Urheber, die andere in der Tatarei wurde in späteren Druckzuständen mit dem Verlagsvermerk von Frederick de Wit gefüllt.
Besonders reizvoll sind die Szenen an den vier Ecken der Karte: Schiffe, Walfänger in Beibooten, das Harpunieren, Zerlegen und Ausschmelzen der Beute – ein seltenes Zeugnis der wirtschaftlichen Bedeutung des Walfangs für die Niederlande im 17. Jahrhundert. Diese Karte war zudem die erste, die niederländische Ortsnamen an der Labrador-Küste zeigte.
Philip D. Burden in The Mapping of North America zu diese Karte:
This map first appeared in the Latin Appendix of 1637 alongside the one it would eventually replace... Loosly based in format on his own Atlas minor plate of 1628, cartographically it draws upon the Hondius, 1636. It did, however, end up being the prototype of many later maps such as Willem Blaeu, c. 1638, and Moses Pitt, 1680.
The unknown north-west coast is conveniently hidden behind a decorative title cartouche. Two foxes, two hunters and a polar bear grace a second cartouche bearing the imprint. One unusual feature of this map is the attempt to show rhumb lines on a polar map...
Die Druckplatte hatte eine lange Geschichte: Ursprünglich von Henricus Hondius veröffentlicht, später von Jan Janssonius übernommen und mehrfach überarbeitet, kam sie um 1676 in den Besitz von Frederick de Wit. Bis 1739 wurde die Karte von Verlegern wie Visscher, Braakman, Renard oder den Ottens wieder aufgelegt – ein Beleg für ihre anhaltende Bedeutung über mehr als ein Jahrhundert hinweg.
Bei dem hier angebotenen Blatt handelt es sich um eine der frühesten Ausgabe der Karte. Aus der deutschen Ausgabe des Mercator-Hondius-Atlas, bei Johannes Janssonius 1636 erschienen.
| Kartograph | Jodocus Hondius |
| Titel | Poli Arctici, et Circumiacentium Terrarum Descriptio Novissima |
| Verlag, Jahr | Johannes Janssonius, Amsterdam, 1636 |
| Bildgröße | 43.1 x 49.2 cm |
| Blattgröße | 49.4 x 57.5 cm |
| Referenz | Burden, P.D.: The Mapping of North America No. 246/3; Van der Krogt, P.: Koeman's Atlantes Neerlandici, 0020:1B |
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Nord - Südpol - Hondius, Jodocus - Poli Arctici, et Circumiacentium Terrarum...