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Artikel-Nr. 12465
Sehr seltene Erstausgabe der Holzschnittkarte von Mittel- und Nordeuropa mit der frühen Darstellung des Nordmeers von Konrad Celtis, gedruckt 1502. Aus Quatuor libri amorum, einem der schönsten und interessantesten deutschen Holzschnittbücher der Zeit. Der Holzstock zu dieser Karte wurde von Hans Süss von Kulmbach geschnitten, Schüler des Malers Jacopo de Barbari, sowie enger Freund und Assistent von Albrecht Dürer.
Die Holzschnittkarte zeigt das Gebiet zwischen dem Rhein im Westen, der Weichsel im Osten und in Nord-Süd-Ausdehnung die Donau bis zum Eismeer. Etliche der auf Celtis' Karte eingezeichneten Inseln im Norden finden sich auch auf der berühmten Weltkarte der Cosmographia von Holle, 1482 in Ulm gedruckt. Darunter Thule (Tyle), die wohl eine der Shetland Islands darstellt, Island (Islandi), Scandia und Gottia. Die am nördlichsten gelegene Insel enthält noch keine Bezeichnung und stellt vermutlich schon die Inselgruppe Spitzbergen dar.
Leonid S. Chekin schrieb in seiner Veröffentlichung A Russian discovery in the Arctic Ocean at the time Columbus zur ICHC 2009, folgendes:
Thus, a study of Celtis's contacts, the fourth book of his Amores and the Germania generalis, and his Barbara Codonea map demonstrates that the humanist played a key role in transmitting knowledge about the northernmost "island" that was mentioned in narrative sources of the late fifteenth century and that some scholars understand as Spitsbergen.
Rückseitig lateinischer Text.
Kartograph | Konrad Celtis |
Titel | Barbara Codonea - Germaniae Latus Septentrionale |
Verlag, Jahr | Sodalitas Celtica, Nürnberg, 1502 |
Bildgröße | 21.7 x 15.2 cm |
Blattgröße | 25.0 x 18.0 cm |
Referenz | The Map Collector, Issue 74, pp.18-21, illus. p.21.; Piechocki, K.N.: Cartographic Humanism - The Making of Early Modern Europe; Chekin, L.S.: A Russian discovery in the Arctic Ocean at the time Columbus, Conference paper at the 23rd International Conference on the History of Cartography; Meurer, P.H.: Cartography in the German Lands, 1450–1650, History of Cartography, Fig. 42.8. |
Konrad Celtis, auch Conrad Celtis, als Conrad Bickel 1459 in Wipfeld am Main geboren. Er war humanistischer Gelehrter und Dichter der Renaissance. Er studierte in Köln, Heidelberg, Padua, Ferrara, Bologna, Florenz, Venedig und Rom.
Celtis war nicht nur als Poet bedeutend, sondern auch als Geograph und Herausgeber. Er entdeckte die im 12. Jahrhundert entstandene mittelalterliche Kopie einer spätrömischen Straßenkarte und übergab sie um 1507 seinem Freund Konrad Peutinger. Heute ist diese Darstellung des römischen Straßennetzes als Tabula Peutingeriana bekannt. Nach dem Tod Peutingers wurde eine Kopie von einem Angehörigen der Familie angefertigt, welche von Abraham Ortelius 1598 veröffentlicht wurde.
Als sein Hauptwerk gelten die Quattuor libri amorum, welche erstmals 1502 in Nürnberg erschienen. Jedes der vier Bücher eröffnet mit einer Karte, welche von Celtis selbst gezeichnet wurden. Die Holzschnitte der Karten entstanden im Umkreis von Albrecht Dürer und wurden von Dürers Assistenten Hans Süß von Kulmbach (Hans Suess) geschnitten.
Celtis starb 1508 in Wien und wurde im Stephansdom beigesetzt.
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