Islandia

Diese beeindruckende Karte zeigt Island und wird dem berühmten Kartographen Gerhard Mercator zugeschrieben. Sie wurde im Atlas sive Cosmographicae von Jodocus Hondius und seinen Nachfolgern abgebildet. Diese Karte aus dem Jahr 1595 ist die zweite moderne Atlasdarstellung und die zweite insgesamt, die auf isländischen Daten basiert - ein bedeutender Beitrag zur frühen genauen Kartierung der Insel. Sie hat ihre Wurzeln mit der berühmten Karte von Abraham Ortelius, die beide auf Gudbrandur Thorlaksson (1542-1627), den Bischof von Holar, zurückgehen.

Der genaue Ursprung von Mercators Karte ist ungewiss, obwohl die Freundschaft mit Ortelius einen direkten Einfluss plausibel macht. Die Unterschiede im Detail und im Stil lassen jedoch auf eine unabhängige Quelle schließen. Zu den möglichen Vermittlern gehören der dänische Gelehrte Anders Sgrensen Vedel und der Politiker und Gelehrte Henrik Rantzau, mit dem Mercator korrespondierte. Auch wenn der genaue Weg unklar bleibt, gehen beide Karten unbestreitbar auf die Arbeit von Bischof Thorlaksson zurück.

Mercators Kupferstichkünste zeigen sich besonders in dieser Karte, die sich durch getupfte Ozeane, malerische Berge und akribische Schriftvariationen auszeichnet. Die detaillierte Illustration zeigt ein Seeungeheuer, das wahrscheinlich durch Wal-Sichtungen inspiriert wurde, und stellt den Ausbruch des Vulkans Hekla im Jahr 1510 anschaulich dar. Andere berühmte Vulkane, wie der Eyjafjallajökull, werden namentlich genannt, was Mercators Aufmerksamkeit für geografische und historische Details unterstreicht.

Die erste und die zweite Atlaskarte von Island unterscheiden sich in Breiten- und Längengraden, was auf Diskrepanzen in den bereitgestellten Daten hindeutet. Mercators Darstellung platziert Island etwas weiter nördlich und ist weniger übertrieben als Ortelius' Darstellung. Mercators Karte ist zwar weniger dekorativ, dafür aber einfacher und zuverlässiger, da sie besiedelte Gebiete genau wiedergibt, unbewohnte Regionen aber übersieht.

Dieses schöne Exemplar von Mercators Islandkarte stammt aus der französischen Ausgabe des Mercator-Hondius-Atlas von 1633 und hat französischen Text auf der Rückseite.

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