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Artikel-Nr. 12977
Prächtige, große Vogelschauansicht von Karlsruhe von Matthäus Seutter in hervorragender Erhaltung. Oben mit deutsch-französischer Titelleiste und ornamentalen Kartuschen in den Ecken, mittig ein großes Wappen.
Karlsruhe gilt als eine der letzten großen europäischen Städte, die von Grund auf neu geplant wurde. Karl Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach, verließ die mittelalterliche Enge seiner früheren Residenz Durlach zugunsten einer neuen, von Offenheit und Innovation geprägten Stadt.
Der Legende nach hatte Karl Wilhelm einen visionären Moment, als er während eines Jagdausflugs im Hardtwald rastete. In seinem Traum sah er ein prächtiges Schloss im Zentrum seiner neuen Stadt, deren Straßen wie Sonnenstrahlen nach außen strahlen. Inspiriert von dieser Vision setzte Karl Wilhelm die Planung seiner nach ihm bennanten Traumstadt Carls Ruhe in die Tat um und legte schließlich am 17. Juni 1715 den Grundstein für den Karlsruher Schlossturm. Die genauen Beweggründe für die Stadtgründung bleiben ungewiss. Der radiale Grundriss, der oft mit der Verkörperung des Absolutismus assoziiert wird, spiegelte das Muster eines Jagdsterns wider und erschloss so den Hardtwald für königliche Zwecke. Zunächst als Jagd- und Lustschloss genutzt, entwickelte sich der Turm bis 1718 zum Sitz der Markgrafschaft Baden-Durlach.
Besonders bemerkenswert ist, dass sich der ursprüngliche Stadtgrundriss Karlsruhes bis heute erhalten hat: Das Schloss steht im Zentrum eines kreisförmigen Grundrisses, dessen Straßen sich bis in den Süden der Stadt erstrecken und dessen Alleen in die nördliche Weite des Hardtwalds eindringen. Vom Schlossturm aus kann man alle 32 Straßen überblicken, die genau den Einteilungen einer Windrose entsprechen.
Kartograph | George Matthäus Seutter |
Titel | Accurater Prospect der... Stadt Carls Ruhe - Representation exacte de Charles Ruh... |
Verlag, Jahr | M. Seutter, Augsburg, um 1730 |
Bildgröße | 49.8 x 57.6 cm |
Blattgröße | 54.4 x 62.4 cm |
Referenz | Fauser, A.: Repertorium älterer Topographie, No. 6417 |
Georg Matthäus Seutter, deutscher Verleger, Kartograph und Kupferstecher aus Augsburg, wurde 1678 als Sohn eines Goldschmieds geboren. Nach einer Lehre bei J. B. Homann in Nürnberg kehrte er in seine Heimatstadt Augsburg zurück und arbeitete zunächst im Verlag des Jeremias Wolf. 1707 gründete er seinen eigenen erfolgreichen Verlag und publizierte neben Landkarten und Atlanten auch Globen. Seutter starb im Jahre 1757. Der Verlag ging nach Seutters Tod im Jahre 1757 an dessen Sohn Albrecht Carl, sowie seinen Schwiegersöhnen G. B. Probst und T. C. Lotter, wobei letzterer als sein eigentlicher Nachfolger zu betrachten ist. Nach C. Sandler erschienen folgende Atlanten im Verlag Seutters:
- Atlas Geographicus oder Accurate Vorstellung der Ganzen Welt, 1725
- Atlas Compendiosus oder die ganze Welt in den nothwendigsten Geographischen Charten
- Atlas Compendiosus Scholasticus
- Atlas Novus Indicubus Instructus, 1728
- Grosser Atlas, 1734
- Atlas Minor, 1744
Neben den Atlanten produzierte Seutter in der Anfangszeit des Verlages um 1710 ein Paar 20 cm Tischgloben.
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