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Artikel-Nr. 11205
Auf diesem Schauplatz der Kriegsgräuel finden sich in vielen kleinen Einzelszenen unterschiedliche Formen physischer Gewalt aus dem Französisch-niederländischen Krieg (1672-1679): Vergewaltigungen, Gewalt gegen Kinder, die Ermordung von Zivilisten auf unterschiedlichste Weise. Der Stich stellt ein wahres 'Theater des Schreckens' dar. Im Vordergrund befindet sich ein Haufen toter Frauen- und Kinderkörper auf dem sich ein Schild mit dem Titel der Darstellung befindet. Am Himmel fliegen vier Gestalten: links außen der Teufel, rechts außen der Tod, links zur Mitte ein bewaffneter Reiter, rechts zur Mitte eine auf einem Ungeheuer reitende alte Frau. Sie symbolisieren die vollständige Verkehrung der sozialen Ordnung, ja beschwören eine Art Höllenszenario herauf. Im Bildhintergrund sind brennende und explodierende Städte zu sehen. An der linken und rechten Seite des Bildes finden sich jeweils adelige Befehlshaber, die dem Treiben zusehen bzw. es befehligen. Die Bildmitte ist von etwa 50 Einzelszenen beherrscht, die in für die damalige Druckgraphik ungewohnter Drastik Vergewaltigungs-, Tötungs- und Folterszenen zeigen. Jede dieser Szenen ist nummeriert und in den begleitenden Textblättern erklärt. Die an unterschiedlichen Orten und Zeiten verübten Gräuel werden so zu einem erdrückenden Gesamtpanorama der Kriegsgräuel zusammengefügt.
Kartograph | Anonymous |
Titel | Erschrecklicher und Erbärmlicher Schaw Platz Verüblter Frantzösischer Schandt Brandt und Mordthaten Ausz dem Hollandische in dasz Hochteutsche über setzet. |
Verlag, Jahr | um 1675 |
Bildgröße | 31.0 x 77.6 cm |
Blattgröße | 32.3 x 79.4 cm |
Referenz | Drugulin, W., Historischer Bilderatlas 2812; Füssel, M., metaphorik.de #14, Theatrum Belli - Der Krieg als Inszenierung und Wissensschauplatz im 17. und 18. Jahrhundert. |
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