Nova totius terrarum orbis geographica ac hydrographica tabula

Pieter van den Keere (*1571 - 1650)
Weltkarte mit Randleisten von Pieter van den Keere. Gedruckt um 1640 in Amsterdam.

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Artikel-Nr. 12659

Verkauft

Beschreibung

Die seltene Kerius-Janssonius Weltkarte nach Blaeu.

Eine der schönsten jemals gedruckten Weltkarten. Die mit vier Bildleisten umgebene Weltkarte in Mercator-Projektion wurde 1608 von Pieter van den Keere in Amsterdam gestochen und steht für den Höhepunkt der niederländischen Kartographie im 17. Jahrhundert. Sie basiert auf der zwei Jahre zuvor erschienen Karte von Willem J. Blaeu, enthält jedoch gegenüber der Blaeu-Karte umfangreiche Anmerkungen und weit mehr Informationen über mögliche Entdeckungen in der Arktis, Antarktis und Australien. Sie wird von Shirley im Gegensatz zu der Blaeu-Weltkarte als selten (R) eingestuft.

R. Shirley zu der Kerius Weltkarte in The Mapping of the World unter der Nummer 264:

This map, signed by Pieter van den Keere using an abbreviation of his latinised name Petrus Kaerius and dated 1608, is an undisguised and skilful copy of Willem J. Blaeu's single-sheet world map of two years earlier. The clarity and precision of Keere's engraving is in no way inferior to that of Josua van den Ende who engraved Blaeu's map... A long note near the cartouche headed 'America' queries whether the straits of Anian and Davis do in fact link up to form a north-west passage. Keere's map, unlike the later states of Blaeu's, has strong rhumb lines radiating from three compass roses.

Auffälligstes Merkmal sind die herrlich dekorativen Randleisten. Im oberen Rand sind Allegorien der Sonne, des Mondes und der fünf bekannten Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn dargestellt. Auf der linken Seite vier Vignetten der Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde, rechts die vier Jahreszeiten. Im unteren Rand die Sieben Weltwunder: Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon, der Koloss von Rhodos, die Pyramiden von Gizeh in Ägypten, das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos, der Tempel der Artemis in Ephesos, die Zeusstatue des Phidias von Olympia, und der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria. Das Karte selbst ist ausgeschmückt mit einer dekorativen Titelkartusche, Kartuschen für Widmung und Erklärung, zwei Polardiagrammen des Nord- und Südpols, zahlreichen Segelschiffen, Seeungeheuern und gegenüber der Blaeu-Karte mit drei Kompassrosen.

Erstmals von Pieter van den Keere im Jahre 1608 herausgegeben. Die Kupferplatte wurde vor 1621 an Johannes Janssonius verkauft, der die Weltkarte lediglich in wenigen frühen Ausgaben seiner Atlanten verwendete. Die 1616 von Jacob Le Maire und Willem Schouten entdeckte Meerenge von Le Maire östlich von Feuerland, wurde der Karte um 1621 hinzugefügt. Gegen 1630 wurde die Datierung 1621 in der Kartusche unter dem Namen von Janssonius entfernt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte die Kupferplatte schließlich zu Moses Pitt, der sie stark überarbeitete (s. Shirley 504). Das hier angebotene Exemplar ist der vierte von fünf Druckzuständen und erschien zwischen 1637 und 1644 bei J. Janssonius. Rückseitig holländischer Text.

Details

KartographPieter van den Keere
TitelNova totius terrarum orbis geographica ac hydrographica tabula
Verlag, JahrAmsterdam, 1608 [1637-44]
Bildgröße39.9 x 55.0 cm
Blattgröße47.5 x 57.0 cm
ReferenzShirley, R. W.: The Mapping of the World, No. 264; Van der Krogt, P.: Koeman's Atlantes Neerlandici, 0001:1B.2; Schilder, G.: Monumenta Cartographica Neerlandica VI, 2.4.

Erhaltung

Bugfalte rückseitig mit Japanpapier hinterlegt, dabei zwei Einrisse an den Enden der Bugfalte geschlossen, geplatzte Quetschfalte rechts neben dem Bug hinterlegt, Druckerfalte unten rechts vornehmlich im Rand hinterlegt. Sehr gute Erhaltung.

Kartograph

Pieter van den Keere, auch Petrus Kaerius, wurde 1571 in Gent geboren. In jungen Jahren zog er mit seiner Familie nach London und wurde von Jodocus Hondius zum Kupferstecher ausgebildet. Er lies sich, wie auch Hondius, 1593 in Amsterdam nieder. Er fertigte zahlreiche Kupferstiche, neben denen für Blaeu auch für den Atlas Minor von J. Hondius. Einen eigenen Atlas der Niederlande, Germania Inferior, veröffentlichte er 1617. 1623 kaufte Claes Janszoon Visscher die Kupferplatten des Atlases und ersetzte den Namen von Kaerius durch seinen eigenen.

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Pieter van den Keere: Nova totius terrarum orbis geographica ac hydrographica tabula.
Weltkarte mit Randleisten von Pieter van den Keere. Gedruckt um 1640 in Amsterdam.

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